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Matomo vs. Google Analytics

15. April 2025
Matomo

Wenn es um die Analyse des Nutzerverhaltens auf Ihrer Website geht, führt kaum ein Weg an einem leistungsstarken Webanalyse-Tool vorbei. Google Analytics ist hierbei seit vielen Jahren der Platzhirsch. Doch mit steigenden Anforderungen an Datenschutz und Transparenz gewinnt Matomo als datenschutzfreundliche Alternative zunehmend an Bedeutung.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie sich Matomo und Google Analytics unterscheiden, welche Vor- und Nachteile sie jeweils mitbringen und welches Tool für Ihr Unternehmen die bessere Wahl ist – insbesondere im Hinblick auf die DSGVO.

 

1. Einführung in die beiden Tools

Google Analytics – Marktführer mit Cloud-Fokus
Google Analytics ist ein kostenloses Tool von Google, das Websitebetreibern ermöglicht, detaillierte Einblicke in das Verhalten ihrer Nutzer zu gewinnen. Die aktuelle Version, Google Analytics 4 (GA4), setzt stark auf Events, maschinelles Lernen und eine plattformübergreifende Datenerhebung.
Durch die Cloud-Infrastruktur von Google ist es sehr leistungsfähig – doch gleichzeitig auch problematisch in puncto Datenschutz, da die Datenverarbeitung auf Servern außerhalb der EU erfolgt.


Matomo – Die datenschutzfreundliche Alternative
Matomo (früher Piwik) ist ein Open-Source-Webanalyse-Tool, das auf dem eigenen Server oder in der Cloud betrieben werden kann. Es ermöglicht detaillierte Einblicke in Nutzerverhalten – ganz ohne Drittanbieter-Cookies oder externe Datenübertragung. Matomo legt den Fokus auf Datenschutz, Transparenz und vollständige Datenkontrolle.

 

2. Funktionsvergleich: Was bieten Matomo und Google Analytics?

 

Funktion   Google Analytics 4   Matomo
Datenschutz / DSGVO   problematisch (Daten in USA)   vollständig DSGVO-konform
Hosting   ausschließlich in der Google Cloud   Self-Hosting oder EU-Cloud möglich
Kosten   kostenlos (mit Einschränkungen)   Open-Source (kostenlos) oder Cloud-Version (kostenpflichtig)
Tracking ohne Cookies   nur eingeschränkt möglich   vollständig möglich
Benutzerfreundlichkeit   moderne, aber komplexe Oberfläche   intuitive Benutzeroberfläche
Echtzeitdaten   eingeschränkt   sehr detailliert
Integration mit anderen Tools   sehr gut (Google-Ökosystem)   API-basiert, aber weniger integriert
Datenhoheit   bei Google   vollständig beim Betreiber
Event-Tracking   automatisch in GA4 integriert   individuell konfigurierbar
A/B Testing, Heatmaps, etc.   nur mit Zusatztools möglich   

direkt integriert (je nach Version)

3. Datenschutz im Fokus – DSGVO-Konformität im Vergleich

Der wichtigste Unterschied zwischen Matomo und Google Analytics liegt in der Datenschutzbewertung.


Google Analytics und die DSGVO
Google Analytics wurde in den letzten Jahren immer wieder von europäischen Datenschutzbehörden kritisiert. Grund ist die Übertragung personenbezogener Daten (z. B. IP-Adressen) in die USA, was nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (Schrems II) kritisch zu sehen ist. Obwohl Google einige Maßnahmen zur Anonymisierung eingeführt hat, bleibt das Tool aus DSGVO-Sicht problematisch – vor allem ohne explizite Einwilligung der Nutzer.


Matomo als DSGVO-konforme Lösung
Matomo hingegen lässt sich komplett auf europäischen Servern oder auf dem eigenen Server betreiben. In Kombination mit anonymisiertem Tracking, IP-Masking und der Möglichkeit, komplett ohne Cookies zu arbeiten, ist Matomo vollständig DSGVO-konform – selbst ohne Cookie-Banner. Das macht es vor allem für Unternehmen, Behörden, Agenturen oder NGOs in Europa zur ersten Wahl.

 

4. Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität

Google Analytics 4 – komplex und mächtig
GA4 setzt auf ein neues Datenmodell und Events statt klassischer Seitenaufrufe. Das ist mächtig, aber gerade für Einsteiger auch schwer zugänglich. Viele Funktionen sind nur mit tieferem Verständnis von Metriken und Konfigurationen sinnvoll nutzbar.


Matomo – intuitiv und klar strukturiert
Matomo bietet eine klassische Webanalyse-Oberfläche, die auch für Nicht-Techniker:innen schnell verständlich ist. Gleichzeitig lässt es sich durch Plugins und individuelle Anpassungen sehr flexibel erweitern – zum Beispiel mit Heatmaps, Session Recordings, Conversion Funnels oder A/B-Testing.

 

5. Datenkontrolle und Transparenz

In Google Analytics bleibt die volle Kontrolle über die gesammelten Daten bei Google – selbst wenn Sie eine Einwilligung eingeholt haben. Exportieren oder löschen lassen sich die Rohdaten nur eingeschränkt.


Bei Matomo behalten Sie als Betreiber die vollständige Kontrolle über alle gesammelten Daten. Sie entscheiden, was gespeichert, analysiert oder gelöscht wird. Das schafft nicht nur Vertrauen bei Nutzern, sondern kann auch strategisch wichtig sein – etwa bei der Planung von Marketingmaßnahmen oder dem Aufbau eigener Datenmodelle.

 

6. Matomo Self-Hosting vs. Cloud

Ein großer Vorteil von Matomo ist die Wahlmöglichkeit:

  • Self-Hosting: Sie betreiben Matomo auf Ihrem eigenen Server. Das ist kostenlos (außer Serverkosten) und besonders datenschutzfreundlich.
  • Cloud-Version: Matomo bietet eine gehostete Lösung auf EU-Servern (ab ca. 19 €/Monat). Ideal für Unternehmen, die kein eigenes Hosting betreiben möchten, aber dennoch Wert auf Datenschutz legen.

 

7. Fazit: Matomo oder Google Analytics?

 

Die Wahl zwischen Matomo und Google Analytics hängt stark von Ihren Anforderungen und Werten ab:

 

Für wen eignet sich...   Matomo   Google Analytics
Unternehmen mit Fokus auf Datenschutz   Voll DSGVO-konform   nur mit Einschränkungen
Kleine bis mittlere Unternehmen   Perfekt auch als Self-Hosting   mit Vorkenntnissen nutzbar
Marketing-Teams im Google-Ökosystem   Eingeschränkt   starke Integration
Öffentliche Stellen, Behörden   empfohlen durch Datenschutzbehörden   eher nicht empfohlen
Erweiterte Features wie Heatmaps   direkt integriert (Matomo Pro)   nur mit Drittanbietern

Unser Tipp:

 

Wenn Sie eine Lösung suchen, bei der Datenschutz, Datenhoheit und Transparenz im Vordergrund stehen, führt kein Weg an Matomo vorbei. Es ist eine leistungsstarke, flexible Alternative, die vor allem durch ihre DSGVO-Konformität und Benutzerfreundlichkeit überzeugt.


Für Unternehmen, die bereits stark in das Google-Ökosystem integriert sind oder komplexe, KI-gestützte Analysen benötigen, kann GA4 trotzdem eine Option sein – vorausgesetzt, die datenschutzrechtlichen Anforderungen werden vollumfänglich erfüllt.

 

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